Wasser schützte Jüterbog vor Eindringlingen

Am Dammtor (3), dem wichtigsten und repräsentativsten Zugang zur Stadt, wird die Verteidigungsfunktion des Wassers deutlich. Im Norden umgaben Jüterbog zwei Wassergräben, im Süden umschloss die Stadt der so genannte Mühlenteich. Am Dammtor trafen die beiden Wasserläufe aufeinander. Auf dem äußeren und inneren Wall standen je ein Außen- und ein Innentor. Die Tore hatten die auf Sicherheit bedachten Jüterboger Bürger durch Mauerzüge miteinander verbunden, so dass zwischen den Toren ein Zwinger entstand. In der Mitte befand sich der dritte Wall, auf dem ein weiteres Torhaus stand. Zwei Zugbrücken überspannten die Wassergräben. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurden die Wallanlagen stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Stadtmauer und die Tore erhielten aber durch die Einführung der Akzise (1687) - es mussten Abgaben (Steuern) für alle nach Jüterbog eingeführten Waren entrichtet werden - eine neue Funktion. Preußen hob 1819 die Akzise wieder auf. Aber erst 1840 entschieden die Stadtväter von Jüterbog, die Tore auch abends nicht mehr zu schließen.
Die Wassergräben hat man verfüllt und die Wälle begradigt, so dass heute von alledem nur noch die Mauerreste, die Wehrtürme und die Stadttore zu sehen sind.

Handpumpen statt Brunnen

Im Jahre 1841 wurde in Jüterbog die erste öffentliche Wasserpumpe in Betrieb genommen. Vorausgegangen war dem ein über zwei Jahre verlaufender Streit. Die bisher genutzten Brunnen sollten durch Pumpen abgelöst werden. Doch vielen Bürgern fehlte dafür das erforderliche Geld. Die Handpumpe auf dem Marktplatz (4), auf dem auch Brandenburgs zweitältestes Rathaus (1507) steht, symbolisiert den 1841 erreichten Fortschritt.

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