Vom Wasser haben wir's gelernt ...

Diese Zeile aus "Die schöne Müllerin" von Wilhelm Müller hat Franz Schubert durch seine Vertonung weltberühmt gemacht. In dem Liederzyklus heißt es auch über das Wasser: "Es hat nicht Rast bei Tag und Nacht, ist stets auf Wanderschaft bedacht". In diesen Worten klingt viel von der schöpferischen Unruhe mit, die uns Menschen treibt. Gleichzeitig beschreiben sie aber auch die Lebensfreude, die das Spazieren, vielleicht auch das "Stadtspazieren" erzeugt.

"Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen",
formulierte vor gut 2500 Jahren der griechische Philosoph Heraklit. Auch dieser Satz macht die ständige Veränderung der Welt an Hand des Wassers fest. Und Wasser war, da sind sich die Wissenschaftler einig, die Voraussetzung für das Entstehen von Leben auf unserem Planeten. Unser Bundesland ist mit dem feuchten Element gut ausgestattet.
Das größte zusammenhängende Binnenwasserrevier Europas bedeckt die drei Bundesländer Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg: Tausende Seen, viele durch Flüsse, Bäche und Kanäle verbunden. So war es eine gute Entscheidung von Kulturland Brandenburg e. V., den Fokus im Jahr 2007 auf das Thema Wasser zu lenken.

Auch der Städtekranz Berlin-Brandenburg hat sich in seinen,
nun schon zur Tradition gewordenen "Stadtspaziergängen",
dieser Thematik angenommen. Luckenwalde ist sehr erfolgreich dabei, das Flüsschen Nuthe wieder zu einem Teil des Stadtbildes zu machen. Das tausendjährige Jüterbog beeindruckt mit seinen sechs Wassertürmen und hat mit seiner Handpumpe vor dem altehrwürdigen Rathaus der unverzichtbaren Wasserversorgung ein schönes Denkmal gesetzt. Frankfurt (Oder) ist durch die Umgestaltung der ehemaligen Hafenanlagen in Flaniermeilen und Freizeitbereiche am Fluss dichter an die Oder herangerückt; ein planerisches Konzept wurde durch die Darstellung in den "Stadtspaziergängen" zu einem touristischen Thema.
Die durch Cottbus fließende Spree speist nicht nur das Branitzer Gartenkunstwerk des Fürsten Pückler, ihre Ufer sind auch ein begehrter Ort zum Wohnen. Das heutige Brandenburg an der Havel entstand aus drei Städten, zwischen denen die verzweigten Wasserläufe der Havel flossen. Durch Eberswalde führt eine der ältesten künstlichen Wasserstraßen Deutschlands und die Fontanestadt Neuruppin - am längsten See des Landes Brandenburg gelegen - schließt mit Sagen und Ereignissen um ihre Seenkette die Spaziergänge zum Thema Wasser ab.

Wasser war, ist und bleibt unverzichtbar für die menschliche Zivilisation. Wir sollten daher sorgsam mit ihm umgehen.

Jens-Peter Golde
Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin
und Vorsitzender des Städtekranzes Berlin-Brandenburg

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