Das Stadtgebiet von Neuruppin

Im Stadtgebiet Neuruppins konnten sich Tendenzen modernen Bauens erst ab 1930 und insgesamt nur vereinzelt durchsetzen. Dennoch haben die Handwerker aus Gildenhall auch dort Spuren hinterlassen. Die Schule von Alt Ruppin, am Weinberg 1 (7) , wurde von dem Siedlungsarchitekten Heinrich Westphal, nach einem 1927 / 28 veranstalteten Wettbewerb, 1929 / 30 gebaut und gilt nicht nur als herausragendes Zeugnis für das Schaffen Westphals sondern auch als Hauptwerk der Architektur des Neuen Bauens in der Region. Der Bauplastiker Hans Lehmann- Borges hat an einer Reihe von Häusern mitgewirkt. Die eindrucksvollen Konsolfi guren behelmter Feuerwehrmänner an dem Feuerwehrdepot in der Schinkelstraße 23 / 24 (8) aus dem Jahr 1926 tragen ebenso seine Handschrift, wie eine Reihe mit Terrakotta und Keramikfl iesen geschmückte Portale (auch in der Schifferstraße 4b (9) ). An dem Verwaltungsgebäude (ehemaliges Arbeitsamt) in der Bahnhofstraße 17, zieren Keramikfl iesen mit allegorischen Darstellungen der Berufe die Portalwände (10) . In der Fehrbelliner Straße 144 - 116 gestaltete Lehmann-Borges die Tordurchfahrt eines Wohnhauses (11) , das für Angestellte der Landesirrenanstalt 1926 erbaut wurde. Ein weiterer Portalschmuck mit allegorischen Darstellungen der Nützlichkeit von Strom und Gas befand sich am Verwaltungsgebäude der städtischen Gaswerke in der Seestraße (12) . Wo einst über die Segnungen moderner Energien für Neuruppin gewacht wurde, bietet seit 2007 der Gesundbrunnen des Resort Mark Brandenburg moderne Wellness-Segnungen für Körper und Geist. Das Portal, das als eine der wichtigsten bauplastischen Arbeiten Lehmann- Borges' gilt, blieb aber erhalten und wurde in den Neubau integriert.