Die Geschichte der Fachhochschule
Die Geschichte der Fachhochschule begann in Berlin.
Der erste preußische Forstminister, Georg von
Hagen, empfahl Friedrich II. (1712 - 1786), in Berlin
eine "Forstakademie" zu gründen. Sie sollte eine
Forschungsstätte sein, die außerhalb der Universität
Wissen über Waldbewirtschaftung lehrte. Der Grund:
Preußens Wälder befanden sich in einem katastrophalen
Zustand. Der Wald wurde ungeregelt genutzt
und nur ungeordnet verjüngt. Schweine, Rinder und
andere Nutztiere ästen im Wald und fraßen die jungen
Triebe. Die Glashütten, die es überall im Lande gab,
verkohlten zur Glasschmelze große Mengen Holz.
Eine geregelte forstliche Bewirtschaftung und Lehre
begann aber erst 1811 nach der Berufung von Georg
Ludwig Hartig als Staatsrat und Oberlandforstmeister
nach Berlin. "Jede weise Forstdirektion muss daher die
Waldungen des Staates ... so ... benutzen ..., dass die
Nachkommenschaft wenigstens ebenso viel Vorteil daraus
ziehen kann, als sich die jetzt lebende Generation
zueignet", forderte Hartig. Damit hatte ein preußischer
Beamter den Begriff der Nachhaltigkeit formuliert. Ohne
nachhaltiges Wirtschaften, diese Erkenntnis beginnt sich
heute durchzusetzen, können die Zukunftsfragen der
Menschheit nicht mehr gelöst werden.
Hartig ernannte 1821 den Oberforstrat Friedrich Wilhelm
Pfeil (1783 - 1859) zum Leiter der "Königlichen
Forstakademie zu Berlin", eines Spezialinstituts der Berliner
Friedrich-Wilhelm-Universität. Georg Wilhelm Friedrich
Hegel verlieh Pfeil im gleichen Jahr die Ehrendoktorwürde
der Philosophischen Fakultät.
Pfeil wies bereits in seiner Antrittsvorlesung als
Leiter der Forstakademie darauf hin, dass
die "wissenschaftliche Ausbildung
des Forstmannes für die Erhöhung
des Nationalwohlstandes
und Volksglückes" eine unabdingbare
Voraussetzung ist.
Pfeil vertrat allerdings auch die
Ansicht, dass eine Forstakademie
an einem kleineren Ort in
Waldnähe besser angesiedelt
sei als in der Metropole Berlin.
Alexander und Wilhelm von Humboldt
unterstützten diese Auffassung,
ebenso Oberlandforstmeister Hartig. So
erließ das Preußische Kabinett am 27. März 1830 die
Order, die Forstakademie als eine "Höhere Forstlehranstalt"
in die Stadt Eberswalde zwischen der Schorfheide
und dem Barnim zu verlegen. Pfeil wurde ihr erster Direktor.
"Den Wald zu pflegen
Bringt allen Segen"