Auch die heutige Zeit schreibt Architekturgeschichte

Zu beiden Seiten des Hochschulgebäudes von 1929 stehen nun zwei Häuser, die unübersehbar in unsere Zeit weisen: die Hochschulbibliothek (5) und das mit gebrannten Ziegeln verkleidete Eckgebäude (6), das auch die Mensa beherbergt. Beide entwarf das Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron. Die Bibliothek, die der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, erhielt 1999 den Architekturpreis des Landes Brandenburg. Die Bildmotive der Fassade wählte der Düsseldorfer Fotokünstler Thomas Ruff aus. Der umfangreiche Altbestand aus den Bereichen Forst- und Jagdwesen sowie der Ornithologie (Vogelkunde) verleiht der Bibliothek europäische Bedeutung. Den Innenhof gestaltete das Büro BW & P Landschaftsarchitekten BDLA Markus Thelen. Im so genannten Mundtshof (7), benannt nach seinem Eigentümer, dem Kaufmann Mundt, der es 1899 errichten ließ, befindet sich der Studentenclub der Fachhochschule. Der Wald-Campus in der Alfred-Möller-Straße gehört ebenso wie der 1830 angelegte Forstbotanische Garten zur Fachhochschule Eberswalde. Hier sollte der naturinteressierte Besucher unbedingt vorbeischauen. Die Studenten und Dozenten der Fachhochschule gehören zum Stadtbild von Eberswalde. Die Immatrikulationsfeier findet traditionell auf dem Marktplatz gegenüber dem Rathaus statt. Auch Fröhlichkeit hat etwas mit nachhaltigem Leben zu tun. Das Rathaus und der dem täglichen Treiben zuschauende Löwe erinnern wiederum an das nahe Berlin. Erbaut wurde das Rathaus 1903 bis 1905 durch die Berliner Architekten Köhler und Kranz, und der Löwe stammt von Christian Daniel Rauch (1777 - 1857) aus der Königlichen Eisengießerei in Berlin. Der König der Tiere döst hier seit 1836 träge vor sich hin.