Auf dem Weg zu internationalem Austausch

Die Entstehung der daneben befi ndlichen Neuen Forstakademie (2) verdankt Eberswalde dem Wirken Bernhard Danckelmanns. Am 5. April 1831 im Forsthaus Obereimer/Arnsberg (Sauerland) geboren, lebte er bis zu seinem Tod 1901 in Eberswalde. 1850 bis 1852 studierte Danckelmann an der "Höheren Forstlehranstalt" in Eberswalde. Ab 1866 war er hier Direktor. Da das Gebäude der "Alten Forstakademie" den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr entsprach, veranlasste Danckelmann den Bau eines weiteren Hauses. Den Auftrag legte er in die Hände des Architekten Cornelius und des Königlichen Kreisbaumeisters Düsterhaupt. Die Neue Forstakademie entstand in den Jahren 1873 bis 1876 im Stil der Neorenaissance. Seit 1878 beriet Danckelmann als Mitglied des LandesÖkonomie- Kollegiums den Berliner Minister in grundsätzlichen Fragen der Land- und Forstwirtschaft und bereitete Verordnungen und Gesetze vor. Dadurch nahm Danckelmann direkten Einfluss auf die Entwicklung der Forstwirtschaft in Deutschland. 1880 erhielt er von der Juristischen Fakultät der Universität Bonn die Ehrendoktorwürde verliehen. Er gründete 1892 in Eberswalde den "Internationalen Verband der Forstlichen Versuchsanstalten", dem er von 1894 bis 1896 als Präsident (Obmann) vorstand. Heute arbeitet der Verband weltweit unter dem Namen "Internationaler Verband Forstlicher Forschungsanstalten" (IUFRO). Das Gebäude diente als Entomologisches Institut (Insektenkunde). Hier befinden sich zur Forschung und Lehre benötigte Tierpräparate. Bereits 1912 musste ein Verwaltungsgebäude (3) mit einer großen Aula angefügt werden. Doch schon zwei Jahrzehnte später genügten auch diese Räumlichkeiten nicht mehr. So entstand 1928 / 29 ein weiteres Gebäude (4). In ihm spiegelt sich die Architektur der dreißiger Jahre (Rauhputz, Natursteineinfassungen, Sprossenfenster, schmiedeeiserne Geländer) wider. Heute ist hier unter anderem die Kinderbetreuung untergebracht.