Die Branitzer Parklandschaft

Rechterhand des Radweges befinden sich drei Parks. Im 1954 eröffneten Tierpark (3) leben inzwischen 1.100 Tiere. Neben den exotischen Arten wie Gibbons, Erdmännchen und Elefanten widmen sich die Mitarbeiter vor allem der Zucht von Wasser(!)geflügel. Der Tierpark nutzt die nahe gelegene Spree, um mit kleinen Seen ein schönes Landschaftsbild zu zeichnen. Dem Tierpark folgt der Spreeauenpark, der sich auf dem ehemaligen Kernbereich der Bundesgartenschau (4) von 1995 befindet. Auch er ist mit seinem Rosengarten, einem Rhododendron-Hain, einem seltenen Tertiärwald und einem künstlichen See ein schönes Ziel für einen Zwischenstopp. Der See wird durch einen künstlichen Arm der Spree gespeist. Derjenige, der in den Spreeauenpark hinein möchte, muss einen kleinen Obolus zur Parkunterhaltung entrichten.
Vor der Umgestaltung für die Bundesgartenschau war das Gelände eine große, zum Teil versiegelte Brachfläche, auf der Fahrschüler ihre ersten Auto-Meter absolvierten. Der dritte im Bunde ist der Branitzer Park (5). Ihn können Sie sich auch per Fahrrad erschließen. Der Branitzer Park gehört zu den schönsten Parkanlagen Europas, geschaffen vom begnadeten Landschaftsgestalter, Weltreisenden und Literaten Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871). Pückler besaß einen einmaligen Blick für die Komposition von Landschaftsparks. Als Gestaltungsmittel nutzte er Rasenflächen, Baumgruppen, Wasser, Wege und Gebäude. Wasser war für ihn ein in jeder Beziehung unverzichtbares Element. Ob als glitzernde Seenfläche, in der sich Bäume, Sträucher und der Himmel spiegeln, als plätschernder Bach und natürlich auch als Springbrunnen. Pückler wusste, wie sich mit Hilfe von Wasser zusätzliche Reize für das Auge schaffen lassen.
Als Fürst Pückler Schloss und Park Muskau aus finanziellen Gründen verkaufen musste, zog er nach Schloss Branitz, einem alten Familienbesitz, um den er sich bis dahin nicht gekümmert hatte. Der Branitzer Park war, bevor Pückler Hand anlegte, eine ebene Sandfläche. Die Spree floss im großen Bogen an ihr vorbei.
Der Fürst nahm sich sofort der Gestaltung des Parks an. 1847 schreibt er über seine Arbeiten in Branitz an Gattin Lucie: "Was daraus wird nach unserem Tode, ist ja vollkommenste Nebensache. Nichts ist ewig, aber ewig schaffen ist göttlich." Da der Wasserspiegel im Parkgelände durch die benachbarte Spree hoch ist, entstanden beim Ausheben von Vertiefungen kleine Seen. Auch ein künstlich geschaffener Zufluss trug zur Entstehung einer harmonisch eingepassten Wasserlandschaft bei. Im größten See ließ Pückler einen Tumulus (6) errichten, eine Begräbnisstätte, die das mitteleuropäische Hügelgrab der Bronzezeit mit den Grabstätten der Pharaonen verband. Pückler verfügte, dort auch beerdigt zu werden. Die Stiftung Park und Schloss Branitz bewahrt das Erbe des bedeutenden Gartenkünstlers.

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