MODERNE BAUKULTUR IM RUPPINER LAND
Moderne Architektur und insbesondere ihr Anspruch, neue und bessere Lebensverhältnisse hervorzubringen, ist nicht nur in den großen
Städten beheimatet. Sie hat manchmal ihre Spuren auch dort hinterlassen, wo keine komplexen stadtplanerischen Zusammenhänge
vorherrschten. Hier bestand die Aussicht, dass zukunftsweisende architektonische Ansätze mit lebensreformerischen Vorstellungen von
Wohnen, Arbeiten und Leben eine fruchtbare Verbindung eingehen.
Ein Beispiel für moderne Baukultur ist die Freilandsiedlung Gildenhall, deren Name an die seit dem Mittelalter bekannten Zusammenschlüsse
von Handwerkern erinnert. Hier versuchen ab 1921 Handwerker, Künstler und Architekten unterschiedlicher sozialer Herkunft gemeinsam
die Prinzipien des Werkbundes und des Bauhauses mit lebensreformerischen Wohn- und Arbeitsidealen zu verbinden. Ihre Spuren sind bis
heute sichtbar und laden zu einem reizvollen Spaziergang rund um den Ruppiner See ein.