"Die Kathedrale der Arbeit"

Der Schöpfer der "Kathedrale" war Erich Mendelsohn. Der Sohn einer Hutmacherin aus Allenstein (Olsztyn, Nordostpolen) und eines jüdischen Kaufmanns zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts. Von ihm entworfene Gebäude stehen in Deutschland, in der ehemaligen Sowjetunion, in Norwegen, England, Israel und in den USA. Zum Beispiel entwarf er als Erstlingswerk den Einsteinturm in Potsdam und später in Berlin die Schaubühne am Kurfürstendamm. Die Liste der von ihm geschaffenen Gebäude ist lang. Zu seinen besten Arbeiten zählte Mendelsohn allerdings die Hutfabrik "Steinberg Herrmann & Co" in Luckenwalde. Ihr Bau verhalf ihm zum Durchbruch als Architekt der Moderne. Bald nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft musste die jüdische Familie Herrmann ihre Firmenanteile veräußern. 1935 wurde aus der Hutfabrik ein Rüstungsbetrieb und der "Hut" demontiert. Der Spannbeton der Produktionshallen hat die Zeiten überstanden und harrt einer neuen Nutzung; der legendäre Hut wurde 2007 originalgetreu wieder errichtet. Mendelsohn konzipierte für Luckenwalde auch eine Arbeitersiedlung. So erzählen die MERKZEICHEN, wie wenig Luckenwalde Provinz ist. Sie berichten auch von unverwechselbaren Leistungen der Luckenwalder und wie dicht stets die Beziehungen zur Hauptstadt Berlin, zu anderen Metropolen und Ländern waren und sind. Zu einigen dieser Punkte wollen wir Sie führen. Das MERKZEICHEN zu Erich Mendelsohn befindet sich auf dem Theatervorplatz (1) , wo auch der kleine Exkurs zur Architektur der zwanziger Jahre beginnen soll.